Mittwoch, 07.09. 2022
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Wie Schüler*innen ihre Schulverpflegung sehen

Neueste Ergebnisse aus Fokusgruppen-Interviews an weiterführenden Schulen in fünf norddeutschen Bundesländern

„Wie sehen Schüler*innen Ihre Schulverpflegung?“ Dieser Frage gingen die fünf norddeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein im Rahmen eines vierjährigen IN FORM – Projekts der Vernetzungsstellen Schulverpflegung nach. Veröffentlicht wurden nun die Ergebnisse aus Fokusgruppen-Interviews mit Jugendlichen an weiterführenden Schulen.  Was aus Sicht der Schüler*innen eine gelungene Schulverpflegung auszeichnet und welche Erwartungen die Jugendlichen an ihre Schulverpflegung haben, haben wir hier für Sie zusammengefasst:

Die Schüler*innen möchten ihren Essensanbietenden gerne kennen und wissen es sehr zu schätzen, wenn die Mitarbeiter*innen fair und höflich mit ihnen umgehen. Um eine ruhige und entspannte Essensatmosphäre zu gewährleisten, sollte für ausreichend Ausgabepersonal gesorgt werden. So können die Mitarbeiter*innen auch individuelle Wünsche bei den Portionsgrößen und der Ausgabe von Speisen berücksichtigen.

Außerdem legen die Jugendlichen sehr viel Wert darauf den Essensanbietenden regelmäßig Feedback zu geben. Ein transparenter Umgang mit Kritik wird als besonders wichtig empfunden. Nur so könne man lösungsorientiert an Problemen arbeiten. Viele der Befragten sind auch dran interessiert aktiv an der Qualitätsentwicklung der Schulverpflegung mitzuwirken. Sie fühlen sich allerdings häufig nicht ausreichend über die Angebote zur Teilnahme informiert, weshalb stetig an der Kommunikation zwischen Mensagästen und Mensateam gearbeitet werden sollte. Die Möglichkeit anonym Feedback zu geben, könnte auch zurückhaltende Schüler*innen ermutigen ihre Ideen mit einzubringen.

Zur Qualität der Speisen äußern die Schüler*innen sehr konkrete Bedürfnisse, dabei steht der Genusswert weit vorne. Sie schätzen es, wenn die Speisen frisch zubereitet werden und möchten darüber informiert werden, welche Qualität das Nahrungsangebot aufweist. Informationen zu Herkunft, Tierwohl und mögliche Bio-Siegel sollten verfügbar sein. Daneben spielt der Nachhaltigkeitsaspekt auch eine zentrale Rolle. Durch individuelle Portionsgrößen könne man zum Beispiel Lebensmittelabfälle reduzieren. Viel Wert wird außerdem auf ein abwechslungsreiches Speisenangebot mit idealerweise drei verschiedenen Gerichten mit mindestens einem vegetarischen Angebot gelegt. Auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist vielen Interviewten sehr wichtig.

Besonders hoch bewerten die Schüler*innen das gemeinsame Mittagessen mit ihren Kamerad*innen. Sie nutzen die Zeit gerne, um sich mit ihren Freund*innen über den Tag auszutauschen. Die Mensa soll den Jugendlichen ein einladendes Ambiente und ein angenehmes Raumklima bieten, um sich in der Mittagspause von dem stressigen Schultag zu erholen.

Erfreulicherweise decken sich die Erwartungen der Schüler*innen an die Schulverpflegung mit den Empfehlungen und Inhalten des DGE-Qualitätsstandards. Neben den Kriterien für die Gestaltung einer gesundheitsfördernden und nachhaltigen Verpflegung entlang der Prozesskette - von der Speiseplanung über den Einkauf, die Zubereitung, Ausgabe, Entsorgung und Reinigung – nimmt der DGE-Qualitätsstandard auch die verschiedenen Akteur*innen sowie die Rahmenbedingungen in den Blick, auch über den Tellerrand hinaus. Denn alles zusammen beeinflusst die Qualität und Akzeptanz der Mahlzeiten sowie den Genuss und die Freude beim Essen und Trinken. Werfen Sie hier  einen Blick in den Leitet Herunterladen der Datei ein„DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen".