Regionale Lebensmittel einkaufen

Der Einsatz von Lebensmitteln aus der eigenen Region ist für viele Küchen häufig ein erster Schritt hin zu einer nachhaltigeren Verpflegung. Vor allem im Zusammenhang mit den Kriterien „saisonal“ und „bio“ kann regionale Ware ihr volles Potenzial entfalten. Werden regionale Lebensmittel entsprechend ihrer Saison im Freiland geerntet, tragen sie nicht nur dazu bei, lange Transportwege zu vermeiden, den Energieverbrauch zu reduzieren und Kosten einzusparen. Sie überzeugen ebenso durch Frische, Geschmack und den vollen Nährstoffgehalt. Durch den Bezug regional erzeugter Lebensmittel unterstützen Sie nicht zuletzt auch die einheimische Wirtschaft – insbesondere dann, wenn Sie die Ware von kleinen bis mittelgroßen landwirtschaftlichen Betrieben bzw. Verarbeitungsbetrieben beziehen. Und es hat den Vorteil, dass Sie sich direkt bei den Erzeuger*innen und Verarbeiter*innen vor Ort einen Einblick in den Betrieb verschaffen können und beispielsweise sehen, wie die Tiere gehalten werden.

 

Wie können Sie vorgehen?

Beachten Sie, dass Regionalität nicht automatisch für mehr Qualität und Nachhaltigkeit steht, sondern lediglich die Herkunft eines Lebensmittels beschreibt. Werden z. B. Tomaten in der Region, aber außerhalb ihrer Erntesaison in einem mit fossiler Energie beheizten Gewächshaus angebaut, haben diese eine schlechtere Klimabilanz als sonnengereifte Tomaten aus Südeuropa, die mit dem LKW nach Deutschland transportiert werden. Die Erzeugung dieser regionalen Tomaten ist somit vergleichsweise ressourcen- und klimaintensiv.

  • „Regional“ definieren: Der Begriff „regional“ ist – im Gegensatz zu „bio“ – nicht gesetzlich geschützt und kann daher frei interpretiert werden. Legen Sie daher zunächst fest, was Sie unter „Region“ bzw. „regional“ verstehen: Lebensmittel aus dem eigenen Landkreis? Den benachbarten Landkreisen? Dem Bundesland? Aus benachbarten Bundesländern? Aus ganz Deutschland? Aus Nachbarstaaten?
  • Mit bestehenden Lieferant*innen sprechen: Fragen Sie Ihre aktuellen Lieferant*innen, welche Lebensmittel diese aus der von Ihnen festgelegten Region bereits beziehen oder beziehen können.
  • Ihr Netzwerk an Lieferant*innen erweitern: Es kann nötig sein, das Netzwerk an bestehenden Lieferant*innen auszuweiten. Halten Sie daher Ausschau nach einzelnen oder Zusammenschlüssen von regionalen Erzeuger*innen, Betrieben der Direktvermarktung, Lieferant*innen bzw. bestehenden Netzwerken wie Regionalvermarktungsinitiativen oder virtuellen Marktplätzen.
  • Einkaufsgemeinschaften bilden: Vor allem dann, wenn „regional“ mit „bio“ verknüpft wird, ist mit höheren Lebensmittelpreisen zu rechnen. Der Zusammenschluss mit mehreren Essensanbietenden, Caterern oder Schulen zu einer Einkaufsgemeinschaft gibt Ihnen und den regional Erzeugenden bzw. Direktvermarktenden nicht nur Planungssicherheit, sondern kann sich durch die höheren Abnahmemengen auch günstig auf die Preise auswirken.

 

Weiterführende Informationen unter dem Stichwort: Regionalität