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Gästekommunikation und Marketing – Bio, DGE, Nachhaltigkeit schmackhaft machen
Beim „WissensSchnittchen“ ging es insbesondere um kreative Kommunikationsideen für nachhaltige Küchenkonzepte in der GemeinschaftsverpflegungFast 60 Zuhörer*innen versammelten sich am Dienstag den 01.10.2024 online, um an der 17. Veranstaltung des digitalen Austausch-Formates „WissensSchnittchen“ teilzunehmen.
Bei dem Austausch stand die Kommunikation mit den Gästen aus allen Lebenswelten der Gemeinschaftsverpflegung von Kitas, Schulen, Betrieben bis zu Senioreneinrichtungen und Kliniken im Mittelpunkt. Michael Loitz, erfahrener Küchenleiter und DGE-qualifizierter Verpflegungsmanager, gab einen Überblick über die unterschiedlichen Bio-Zertifizierungen und die Berücksichtigung der verwendeten Lebensmittel. So machte er auf die Neuerung aufmerksam, wonach eine parallele Verwendung von gleichen Zutaten in konventioneller bzw. Bio-Qualität an einem Tag nicht mehr möglich ist. Wenn beispielsweise das heutige Bio-Produkt weiße Bohnen ist, dürfen keine weißen Bohnen aus konventionellem Anbau in der Küche verarbeitet werden. Generell sind auf Speiseplänen nur das deutsche Bio-Siegel und die neuen Bio-AHV-Logos zugelassen, wobei Letztere den gesamten Bio-Anteil des Einkaufs ab einem Mindestanteil von 20% angeben.
Von Sarah Schocke, Expertin für klimagesunde Kinderernährung, erfuhren die Teilnehmenden, wie die neuen Ziele im Hinblick auf die DGE-Qualitätsstandards und nachhaltigere Alternativen besonders für Kinder und Jugendliche ansprechend und effektiv umgesetzt werden können. Der Genuss steht an erster Stelle. Anstatt schneller Veränderungen sind kreative, schrittweise Ziele gefragt, beispielsweise durch das Angebot einzelner Komponenten oder die Anpassungen beliebter Gerichte. Hierbei sollte das gesamte Küchenteam ebenfalls eingebunden werden, um sicherzustellen, dass die Umsetzung der neuen Konzepte praktikabel und realistisch erfolgt.
Zudem erläuterten Frau Schocke und Herr Loitz an praktischen Beispielen, wie ein gelungener Speiseplan aussehen kann. Sie gaben Einblicke in psychologisch sinnvolle Anordnungen von Speisen auf dem Plan, kreative Bezeichnungsmöglichkeiten und digitale Möglichkeiten. Besonders Storytelling und starke Adjektive in der Beschreibung wecken in den Kunden Emotionen, Erinnerungen und stellen Verbindungen her, z.B. bunte Erntedank-Casserole.
Sarah Schocke und Michael Loitz sind Teil der Organisation „ESSEN & ERNÄHREN“, die als Beratungsplattform von Kitas bis Senioreneinrichtungen fungiert und Schulungen, Workshops und Bio-Beratung in Betrieben und Hochschulen anbieten.
Praxistipps und Hinweise
Beim anschließenden Austausch interessierten sich die Teilnehmenden besonders für die Kennzeichnung und die Gestaltung der Speisepläne und für die mögliche Einbindung Dritter in die Küchenplanung.
Hierzu erhielten Sie nicht nur von den beiden Referent*innen, sondern auch vom INFORM-Team aus dem Referat Gemeinschaftsverpflegung und Qualitätssicherung der DGE, ausführliche Antworten.
Obwohl es schwierig ist, alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen, ist es wichtig und vorteilhaft, möglichst viele von Ihnen einzubeziehen. Durch die Beteiligung kann man z.B. bei älteren Schüler*innen eine größere Akzeptanz von Veränderungen erzielen und neue Ideen auf Ebene der Zielgruppe entwickeln. Weitere Tipps finden Sie in einem Interview der beiden Referent*innen.
Nächstes WissensSchnittchen
Das nächste „WissensSchnittchen“ findet am 05.11.2024 statt und beschäftigt sich mit dem Thema „Pflanzliche Milch-Alternativen in der Gemeinschaftsverpflegung“. Interessierte sind herzlich eingeladen, sich dafür anzumelden. Die Meldung dafür finden Sie ebenfalls hier in der Rubrik „Aktuelles“.