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WissensSchnittchen zum aktualisierten DGE-Qualitätsstandard
Die Aktualisierung der DGE-Qualitätsstandards sowie die Kriterien zur veganen Kost für JOB&FIT wurden vorgestellt.Am Dienstag den 14.11.2023 fand das digitale Austauschformat zum elften Mal statt. Anlässlich der jüngsten Aktualisierung und Veröffentlichung der fünf DGE-Qualitätsstandards bzw. der Neuauflage des „DGE-Qualitätsstandards für Betriebe, Behörden und Hochschulen" wurden hierbei die Änderungen durch interne Referentinnen der DGE und externe Expertinnen umfassend präsentiert. Die Mitarbeiterin der DGE-Projekte „IN FORM in der Gemeinschaftsverpflegung“ Ricarda Corleis führte als Moderatorin klar und schlüssig durch die Veranstaltung.
Die Fachautorin für Lebensmittelrecht und Autorin des Rechtskapitels der DGE-Qualitätsstandards Dr. Christina Rempe bot zunächst einen verständlichen Überblick darüber, welche rechtlichen Rahmenbedingungen sich geändert haben. Dabei geht es beispielsweise auch um die Bezeichnung von pflanzlichen Fleischalternativen im Speiseplan. Diese darf Verbraucher*innen nicht täuschen und sollte möglichst transparent mindestens die hauptsächlich das tierische Protein ersetzende Zutat nennen. Bisher fehlen dafür jedoch klare rechtliche Grundlagen, so dass hier auch weiterhin Kreativität gefragt ist, um praktikable Benennungen zu finden.
Hilfreichen waren die zahlreichen praxisnahen Erläuterungen von Frau Prof. Ulrike Arens-Azevêdo, ehemalige DGE-Präsidentin, zum Begriff der fairen Ernährungsumgebung, der nun in den DGE-Qualitätsstandards aufgegriffen wird. Um Tischgästen die (faire) Chance zu ermöglichen, eine gesunde und nachhaltige Auswahl beim Essen und Trinken zu treffen, spielen auch Faktoren der Verzehrsumgebung eine nicht direkt ersichtliche, aber bedeutsame Rolle. Das können beispielsweise die Pausenzeiten, die Speisenpräsentation oder die Gestaltung der Räumlichkeiten sein.
Stephanie Klein von der DGE wies hierbei darauf hin, dass bisher jedoch keine konkreten Kriterien zur Gestaltung dieser fairen Ernährungsumgebung im Qualitätsstandard formuliert sind.
Bestmögliche Nährstoffversorgung bei einem veganen Verpflegungsangebot
Frau Dr. Margit Richter des DGE-Wissenschaftsreferats erklärte, wie die sogenannte „Planetary Health Diet“ als weltweiter Referenzrahmen für eine gesunde und nachhaltige Ernährung auch den Empfehlungen in den DGE-Qualitätsstandards nahe kommt. Die zentralen Aspekte wie weniger Fleisch, mehr pflanzliche Lebensmittel und mehr Hülsenfrüchte finden hierbei in den lebensmittelbezogenen Kriterien Anwendung. Eva Hoffmann von der DGE erklärte dazu, dass diese Kriterien den Vorteil einer direkten, praktischen Umsetzung für Verantwortliche in der Gemeinschaftsverpflegung haben.
Eine unübersehbare Ergänzung in der Neuauflage des „DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Betrieben, Behörden und Hochschulen" ist der neue Titel, der die bisher bereits berücksichtigen, aber nicht so präsent kommunizierten Zielgruppen des DGE-Qualitätsstandard stärker hervorhebt und deren individuellen Strukturen stärker berücksichtigt. Neu ist auch die Bereitstellung von Informationen und Kriterien für ein veganes Verpflegungsangebot für Berufstätige. Denn in Deutschland wird die Verwendung pflanzlicher Alternativen gegenüber tierischen Produkten immer beliebter. Auch in der Gemeinschaftsverpflegung ist dies zu beobachten, betont Frau Theresa Stachelscheid von der DGE. Diese Entwicklung begründet damit auch das Aufgreifen der veganen Kost für Berufstätige im entsprechenden DGE-Qualitätsstandard. Denn eine bestmögliche Nährstoffversorgung soll natürlich auch bei einem rein pflanzlichen Verpflegungsangebot für die Tischgäste gewährleistet sein, so Frau Dr. Jasmin Geppert von der DGE. Wie die Ableitung der Kriterien der veganen Kost erfolgte, erläuterte Susanne Leitzen, verantwortlich für JOB&FIT im Anschluss. Abschließend stellte die DGE-Projektmitarbeiterin Sonja Fahmy weitere kleine Änderungen wie Begriffsmodifikationen in den DGE-Qualitätsstandards vor. Im Anschluss an den praxisnahen Austausch zwischen Ricarda Corleis und den Referentinnen gab es dann seitens der Zuhörerschaft die Möglichkeit, eigene Fragen, Erfahrungen und Beiträge zu formulieren.
Frau Corleis dankte zum Ende der Veranstaltung allen Referentinnen und Teilnehmenden und entschuldigte sich im Namen der DGE bei allen Interessierten, die aufgrund eines technischen Problems dieses Mal nicht teilnehmen konnten. Aus diesem Grund wird es eine Wiederholung dieser Veranstaltung am 5.12. um 14 Uhr geben. Der für diesen Termin geplante Austausch zum „genussvollen Veganuary“ wird auf den Februar verschoben. Es soll einen Rückblick zu den Erfahrungen mit dem „Veganuary“ geben. Interessierte Referenten können sich gerne bei Elke Thieme (E-Mail: thieme(at)dge.de; Telefon: 0228 3776 873) melden.
Hier können Sie sich zur Wiederholungs-Veranstaltung anmelden:
https://zoom.us/webinar/register