Freitag, 08.03. 2024
Pressemitteilung

Gesundheit von Schüler*innen in Deutschland im Fokus

Neueste HBSC-Studie 2022 veröffentlicht

Berlin, 4. März 2024 | Der Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit nimmt die Veröffentlichung der aktuellen HBSC-Studie 2022 zum Anlass, um auf die wichtige Thematik der gesundheitlichen Chancengleichheit bei Kindern und Jugendlichen aufmerksam zu machen. Die Ergebnisse dieser Studie bieten einen Einblick in die gesundheitliche Situation von Schüler*innen in Deutschland.

Stefan Bräunling, Leiter der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit, erklärt die Bedeutung der Studie für die Arbeit des Kooperationsverbundes: „Der Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit setzt sich seit mittlerweile 20 Jahren für ein gesundes Aufwachsen und Leben von Menschen in schwierigen sozialen Lagen ein. Wir wissen von erheblichen Ungleichheiten in den Gesundheitschancen von Kindern und Jugendlichen. Die neuen Daten der HBSC-Studie werden uns sowohl den aktuellen Stand als auch die längerfristigen Entwicklungen aufzeigen. Wir können in der Fachtagung am Montag aber auch vielversprechende Maßnahmen in den Kommunen und Bundesländern präsentieren.“

Die HBSC-Studie 2022, die sich mit der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Schülerinnen und Schülern befasst, liefert wertvolle Erkenntnisse darüber, wie verschiedene soziale und ökonomische Faktoren die Gesundheit beeinflussen können. Im Rahmen der Satellitenveranstaltung zum Kongress Armut und Gesundheit präsentierte das bundesweite Forschungsteam um Prof. Richter und Dr.in Irene Moor exklusiv die aktuellen Ergebnisse und Trends aus der Erhebung 2022 der HBSC-Studie mit Fragestellungen zu den Themen körperliche Aktivität, Mobbing und Cybermobbing, psychisches Wohlbefinden, Gesundheitskompetenz und gesundheitliche Ungleichheiten.

Die Zahlen zeigen, dass Kinder und Jugendliche grundsätzlich zufrieden sind, jedoch betont Prof Dr. Matthias Richter, Professor für Soziale Determinanten der Gesundheit an der TUM, dass „psychosomatische Beschwerden seit Jahren zu-nehmen und nur eine Minderheit sich ausreichend bewegt. Der Grundstein für die Gesundheit im Erwachsenenalter wird in Kindheit und Jugend gelegt“, sagt Studienleiter Matthias Richter. Daher ist es wichtig, dass „hier mehr Angebote geschaffen werden, die junge Menschen auch tatsächlich erreichen.“

Laut Dr.in Irene Moor von der Universitätsmedizin Halle unterstreichen die Ergebnisse, dass „nicht alle Kinder und Jugendlichen die gleichen Gesundheitschancen haben. Um Mobbing, gesundheitliche Ungleichheiten und die Häufigkeit psychosomatischer Beschwerden zu reduzieren, braucht es zielgruppenspezifische Maßnahmen, die beispielsweise Schul-form, Migrationshintergrund, sozioökonomischen Status, Geschlecht und Alter besonders berücksichtigen. Mädchen, ältere und gender-diverse Heranwachsende sind in vielen Bereichen besonders betroffen.“

 

Hintergrund

Der HBSC-Studienverbund Deutschland umfasst sieben Standorte, die sich jeweils auf unterschiedliche Themenbereiche spezialisiert haben, und wird gemeinsam durch die Technische Universität München (Prof. Dr. Matthias Richter) und die Universitätsmedizin Halle (Dr. Irene Moor) geleitet. Weitere beteiligte Standorte sind die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (Prof. Dr. Ludwig Bilz), das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (Prof. Dr. Ulrike Ravens-Sieberer), die Pädagogische Hochschule Heidelberg (Prof. Dr. Jens Bucksch), die Universität Tübingen (Prof. Dr. Gorden Sudeck) und die Hochschule Fulda (Prof. Dr. Katharina Rathmann, Prof. Dr. Kevin Dadaczynski).

Ausgerichtet wird der seit 1995 stattfindende Kongress von Gesundheit Berlin-Brandenburg e. V. Mitveranstalter sind die Deutsche Gesellschaft für Public Health (DGPH) e. V., die Berlin School of Public Health (BSPH), die Freie Universität Berlin und das Umweltbundesamt. Zahlreiche Partner*innen unterstützen den Kongress Armut und Gesundheit.

 

Über den Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit

Menschen in schwierigen sozialen Lebenslagen sind hohen gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt. Anliegen des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit ist es, insbesondere ihre Chancen auf ein Leben in guter Gesundheit zu verbessern. Als Zusammenschluss von mehr als 70 Institutionen und Organisationen, darunter auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V., schafft der Kooperationsverbund den fachlichen Rahmen dafür und unterstützt den Austausch zwischen Praxis, Wissenschaft und Politik.

 

Links

Quelle: Marion Amler | Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V. | E-Mail: amler(at)gesundheitbb.de |  Website: www.gesundheitbb.de